Unter Freunden zuhause: Tagespflege Nordstemmen offiziell eröffnet
Nordstemmen. „Endlich gibt es hier etwas“ freuen sich die Gäste der neuen DRK-Tagespflege in Nordstemmen. „Es ist schön, mit Menschen zusammen zu sein, die wir kennen.“ Die DRK-Tagespflege „Brunnenhof“ ist seit dem 1. Oktober geöffnet. „Bereits am Eröffnungstag konnten wir die ersten Gäste begrüßen“, sagt Einrichtungsleiterin Kusum J.-Ritter. „Das Interesse ist groß.“ In der vergangenen Woche wurden die Räumen offiziell eröffnet.
Das millionenschwer kernsanierte Fachwerkhaus in der Brunnenstraße 2 aus dem Jahr 1841 bietet auf zwei Etagen mit rund 220 Quadratmetern Platz für 18 Tagespflegegäste und verdankt seinem Namen dem alten Dorfbrunnen in unmittelbarer Nähe. Das Haus hat die Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) saniert und wird vom DRK-Kreisverband Alfeld angemietet.
Die Tagespflege gehöre bereits jetzt zur Seele von Nordstemmen. „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen“, sagte Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim. Eine zweigeschossige Tagespflege sei im Landkreis Hildesheim ein Erstlingswerk.
Auch Bernhard Flegel, Ortsbürgermeister von Nordstemmen, lobte die Entwicklung des Fachwerkhauses. „Ich kenne noch die Dame, die hier einmal gewohnt hat“, sagte er. „Früher war es der Mittelpunkt des Dorfes.“ Nach dem Verfall wurde das Gebäude dann schnell zu einem Schandfleck. Dies habe sich nun geändert, denn hier sei die neue Mitte im Kern von Nordstemmen entstanden.
Bis dahin war es indes ein längerer Weg. Zuerst war ein Café im Gespräch, später gab es Überlegungen, Wohnungen für DRK-Mitarbeitende zu schaffen, ließ DRK-Geschäftsführer Mario Eißing die Geschichte Revue passieren. Da das sanierte Fachwerkhaus jedoch zu schade für ein reines Wohnhaus sei, kam die Idee einer Tagespflege. Eißing ist bei der Führung der Einrichtung vor allem das Normalitätsprinzip wichtig. Der Besuch solle sich für die Gäste nicht wie Pflege anfühlen, sondern eher wie ein Hotelaufenthalt, der mit allen Sinnen erlebt werden könne. Dafür sorgt unter anderem der Wohnküchencharakter im Untergeschoss.
Die Redner betonten vor allem auch die gute Zusammenarbeit bei der Sanierung. Die Tagespflege ist mit dem angrenzenden neuen Argentum verbunden. Mit einem Fahrstuhl gelangt man bequem in den zweiten Stock.