DRK-Kreisverband Alfeld ist gut aufgestellt
DRK-Kreisverband Alfeld ist gut aufgestellt

Sorgen um Zukunft der Pflege
Alfeld. Der DRK-Kreisverband Alfeld blickt finanziell gut aufgestellt nach vorn, aber es gibt auch Sorgen um die Zukunft der Pflege. Während der Mitgliederversammlung in der BBS Alfeld, wo der Kreisverband 2022 noch eine Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine betrieben hatte, gab es viel Lob für das Engagement der vielen Ehrenamtlichen. Sowohl Präsidium als auch Verwaltung wissen die Treue der Mitglieder zu schätzen. "Wir sind stolz auf Sie", sagte Präsident Bernd Beushausen. "Sie machen vor Ort deutlich, dass das DRK für die Menschen da ist."
"Ohne die vielen Ehrenamtlichen hätten wir die Krisen nicht meistern können", ergänzte die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Niedersachsen, Sabine Schipplick. Sorge bereitet aber nicht nur ihr der zunehmende Mangel an Pflegekräften. Beim Landesverband liefen derzeit zahlreiche Kampagnen, die Arbeitgebermarke "DRK" zu stärken. Bei den Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung sei der DRK-Kreisverband Alfeld bereits sehr gut aufgestellt, lobte Schipplick.
Das unterstrich auch Kreisgeschäftsführer Mario Eißing. "Das, was der Landesverband jetzt anschiebt, praktizieren wir schon seit Jahren." Die Initiative des Landesverbandes zur wirksamen Präsentation des DRK als Arbeitgebermarke in den sozialen Medien begrüße er zwar, aber in Sachen Mitarbeitergewinnung wünsche er sich von Politik und übergeordneten Wohlfahrtsstrukturen schnelleres und umfangreicheres Handeln.
In Zukunft werde es darüber hinaus auch zunehmend schwieriger, Kunden für die ambulante und stationäre Pflege zu finden, befürchtet Eißing. Man freue sich zwar über die gestiegenen Löhne für die Mitarbeitenden durch die Tarifregelung zum 1. August 2022, mache sich aber auch gleichzeitig Sorgen um die dadurch entstehenden höheren Preise im ambulanten und stationären Bereich, die sich einige Kunden in Zukunft wohl nicht mehr leisten und möglicherweise zum Sozialhilfefall werden könnten. "Diese Gratwanderung muss man als Betreiber von Pflegeeinrichtungen auf der eine Seite und als Arbeitergeber auf der anderen Seite - besonders als Wohlfahrtsverband - im Auge haben", so Eißing.
Finanziell sei der DRK-Kreisverband Alfeld gut aufgestellt, informierte Schatzmeister Helmut Knust die Mitglieder. Der Jahresabschluss weist am Ende des Jahres 2022 ein Bilanzvolumen von 8,7 Millionen Euro aus. Es wurde Überschuss von knapp 340.000 Euro erwirtschaftet.
Zum DRK-Kreisverband Alfeld gehören 38 Ortsvereine mit 4.215 Mitgliedern sowie 406 Mitarbeitende im Kreisverband und den drei Tochtergesellschaften (DRK Alfeld Ambulante Pflegedienste GmbH, DRK Alfeld Seniorenzentrum Leinetal GmbH und DRK Alfeld Mobile Haus- und Service GmbH)
Kreisbereitschaftsführer Bernd Prechtl gab einen Überblick über die Arbeit der Bereitschaften und des Katastrophenschutzes. Er sei sehr stolz auf seine Truppe. "Wir haben die Pandemie gemeistert und waren an jedem Tag einsatzbereit." Besonders freute er sich darüber, fünf Männer aus seinem Team für ihren Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe in Ahrweiler ehren zu dürfen. Urkunden bekamen Bernd Ahlvers, Fabian Binnewies, Markus-Fritz Knüppel, Daniel Reichard und Ingo Rümmler.
Grund zur Freude hatten auch die Mitglieder des Präsidiums, die bei den Wahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden: Bernd Beushausen (Präsident), Wolfgang Mootz (Stellvertreter), Helmut Knust (Schatzmeister), Annett Arlt (Kreisverbandsärztin), Bernd Prechtl (Kreisbereitschaftsleiter) Hartmut Quensen (Ausbildungsleiter) und Lars Wegener (Katastrophenschutzbeauftragter). Nach mehr als 40 Jahren in verschiedenen Funktionen im DRK-Kreisverband (u.a. im Rettungsdienst, als Ausbildungsleiter und Erste-Hilfe-Ausbilder) wurde Reinmund Piepho verabschiedet.